Hallo ihr Lieben!

Unglaublich! Schon wieder eine Woche um, und dann ist auch noch in zwei Tagen Ostern.  

In diesem Jahr müsst ihr Ostern vielleicht anders feiern in den Jahren davor. Ihr müsst vielleicht ohne Oma und Opa, ohne Cousin und Cousine und ohne Freunde feiern. Das ist traurig. Aber: Feiert Ostern trotzdem! Schaut auf das, was möglich ist, und nicht nur auf das, was nicht möglich ist. Denkt euch: Das Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll! Ihr dürft mit Mama, Papa und euren Geschwistern feiern. Es gibt bestimmt etwas Leckeres zu essen, ihr dürft Eier suchen und vielleicht gibt es noch eine kleine Überraschung. Ich finde, auch darüber kann man sich freuen. Und im nächsten Jahr sind wieder Oma, Opa, Cousin, Cousine und Freunde dabei. Aber ich finde, Ostern im kleinen Kreis ist besser als gar kein Ostern!

Jetzt zu den Forsthaus-News:  

Fast hätte es dieses Jahr bei uns im Forsthaus keine Ostereier gegeben. Denn wisst ihr, was unsere Hühner gemacht haben? Sie haben ihre Eier versteckt. Sonst legen Pünktchen, Antonia, Erika und Frieda ihre Eier ja brav in die Kisten in ihrem Hühnerstall. Die meisten von euch kennen sich damit ja bestens aus und haben schon einmal geschaut, ob noch Eier im Nest liegen. Aber plötzlich waren die Nester immer leer. Zuerst habe ich gedacht, das läge daran, dass es nachts wieder so kalt war. Denn wenn es kalt ist, legen Hühner weniger oder gar keine Eier. Aber sooooo kalt war es ja dann nachts auch nicht. Ich habe überall gesucht: Im Heu, im Wald und bei unserem Kaminholz. Und dann, vor drei Tagen, habe ich es entdeckt: Ein Nest mit 22 Eiern! An diesem Abend gab es leckeres Rührei (-; Das Nest lag im Sand unter der Remise. Das ist der Unterstand, in dem unser Trecker geparkt wird. Ich habe das Nest entfernt und ein paar Steine an die Stelle gelegt, so dass unsere Hühner nicht wieder auf die dumme Idee kommen, ihre Eier dort zu legen. Die Maßnahmen haben funktioniert. Jetzt liegen wieder jeden Tag Eier in den Kisten, so dass wir Ostern Eier von unseren eigenen Hühnern essen können. Die schmecken einfach am besten. Und für das Osterfrühstück werden wir die Eier auch bunt färben.

Es ist ja richtig warm geworden, fast schon wie im Sommer. Da haben unsere Pferde keine große Lust, sich zu bewegen. Stellt euch vor, ihr müsstet jetzt bei über 20 Grad in dicker Winterjacke und Strumpfhose joggen gehen. Dazu hättet ihr auch keine Lust. Wir Menschen haben es gut. Wir ziehen die lange Hose einfach aus und eine kurze Hose an. Pferde haben es da nicht so einfach. Sie müssen durch den Fellwechsel. Darüber habe ich euch ja schon geschrieben. Auf jeden Fall bürsten wir Balu und Amigo jeden Tag ganz gründlich, denn die beiden haben die dickste „Wolle“. Und die „Wolle“ möchten sie natürlich gerne loswerden. Wenn es so heiß ist, gehen wir mit den Pferden im schattigen Wald spazieren oder reiten ganz früh morgens. Außerdem gönnen wir ihnen zwischendurch eine kleine Dusche mit dem Wasserschlauch. Das genießen sie. Und passend zum Frühjahrsputz bekommen die Pferde ihren Schweif gewaschen, so richtig mit Shampoo. Besonders bei den hellen Pferden wie Jou dauert das ganz schön lange. Am besten zieht man dabei einen Badeanzug an (-:

Wisst ihr, wer Wasser auch genießt? Unser Alpaka Kalle! Ich habe mich in der letzten Woche gewundert, dass der Wasserbottich der Alpakas jeden Abend fast leer war. Ich habe mir schon Sorgen gemacht und gedacht, die Alpakas seien krank, weil sie plötzlich so viel trinken. Sonst sind sie nämlich mit einem Bottich Wasser fünf Tage lang ausgekommen. Und jetzt war der Bottich jeden Abend fast leer. Bevor ich den Tierarzt alarmiert habe, habe ich aber erst einmal den Bottich gewechselt. Es hätte ja sein können, dass in dem alten Bottich ein kleiner Riss ist. In unserem Speicher habe ich noch ein altes Speisfass gefunden. Das sind die Behälter, aus denen auch die Pferde trinken. Einige von euch kennen diese schwarzen Behälter und wissen auch, dass etwa 100 Liter dahinein passen. Nun, die Alpakas haben also auch ein solches Speisfass bekommen. Abends, während ich die Pferdeäpfel einsammele, sehe ich plötzlich, wie Kalle – das ist das große, neue, weiße Alpaka – zu diesem Speisfass geht, sich mit den Vorderbeinen hineinstellt und anfängt zu planschen. Schließlich stellt er sich auch mit den Hinterbeinen hinein und legt sich hin. Und schwupp: Der gesamte Bottich kippt mit Alpaka um. Kalle fand das aber gar nicht schlimm. Er hat sich genüsslich im Sand gewälzt und sah anschließend aus wie ein schwarz-weiß-geschecktes Alpaka. Wir haben das Speisfass wieder aufgerichtet, neu befüllt und: Was passiert? Genau, Kalle kommt, planscht, steigt rein, legt sich hin und kippt um. Wir haben uns dann auf die Suche nach einer Lösung gemacht. Neben dem Speisfass steht jetzt das Unterteil von einem Kaninchenstall, also diese Kunststoffwanne. Diese Wanne ist länger als das Speisfass und kippt nicht so schnell um. Kalle nutzt sie eifrig und ist begeistert. Er badet, trottet bis zum Ende des Geheges, nimmt ein Sandbad und galoppiert dann mit wilden Bocksprüngen wieder zu seiner „Badewanne“, um erneut zu baden. Das Ganze macht er manchmal viermal hintereinander. Das ist für uns auf jeden Fall schön anzuschauen, besser als Fernsehen! Um den Genuss für Kalle noch weiter zu erhöhen, suchen wir für ihn ein altes Planschbecken oder ein kleines Teichbecken. Falls ihr so etwas in der Garage liegen habt und nicht mehr benötigt: Kalle würde sich riesig freuen!

Gerade hatte ich kurz Besuch. Natürlich mit Sicherheitsabstand von 2 Metern! Das muss sein! Dieser Besuch hat mich riesig gefreut und sehr berührt. Es waren unsere beiden Nachbarsmädchen, Toni und Nerea. Einige kennen die beiden von der Schule, vom Kindergarten oder hier vom Reiten. Toni und Nerea haben mir 25 Euro vorbeigebracht; nicht für mich, sondern für „Ärzte ohne Grenzen“. Danke!!! Wisst ihr, wie die beiden 25 Euro zusammenbekommen haben? Sie haben nicht einfach ihr Taschengeld genommen oder das Geld, das sie zum Geburtstag geschenkt bekommen haben. Toni und Nerea haben selbst gepflückte Blumensträuße, selbst bemalte Steine und selbst gebastelte Stabtiere in der Nachbarschaft verkauft – auch mit Sicherheitsabstand, versteht sich. Das geht! Vor unserer Terrasse stehen jetzt auch zwei bunte Steine. Ich finde diese Idee einfach toll! Zuerst haben Nerea und Toni Spaß beim Malen, Basteln und Blumenpflücken, dann Spaß beim Verkaufen und dann hilft dieses Geld Menschen, denen es nicht so gut geht. Menschen in armen Ländern und in Ländern, in denen Krieg herrscht, haben jetzt auch mit dem Corona-Virus zu kämpfen. Aber in ihren Ländern gibt es nicht genug Ärzte, zu wenige Krankenhäuser und oft haben diese Menschen noch nicht einmal die Gelegenheit, sich die Hände zu waschen, weil sie kein Wasser haben. Und ihr wisst, wie wichtig Händewaschen besonders in Corona-Zeiten ist. Ihr wascht euch bestimmt mehrmals täglich die Hände und singt dabei zweimal hintereinander „Happy birthday“. „Ärzte ohne Grenzen“ ist eine Gruppe von Ärzten (und Pflegepersonal), die den Menschen in Kriegsländern oder in armen Ländern helfen. Diese Ärzte leben in reichen Ländern, also zum Beispiel hier bei uns in Deutschland. Aber in ihrem Urlaub fliegen sie nicht in ein Hotel, sondern helfen in dieser Zeit. Für diese Hilfe bekommen sie kein Geld! Das machen sie freiwillig und ehrenamtlich. Ich finde die Arbeit von „Ärzte ohne Grenzen“ einfach toll. Deshalb: Liebe Nerea, liebe Toni: Respekt! Ihr hattet eine tolle Idee! Ich werde das Geld gleich morgen überweisen!  

Ich berichte gerne über solche Ideen! Also: Wenn ihr auch eine gute Idee habt, eine Aktion plant, etwas besonders Schönes entdeckt habt, was euch Freude bereitet: Teilt es mir mit! Geteilte Freude ist doppelte Freude. „Wer anderen eine Blume sät, blüht selber auf!“

Fast alle werkeln in ihrem Haus und ihrem Garten. Ihr vielleicht ja auch. Ich freue mich immer besonders darüber, wenn bei den Gartenarbeiten auch an die Tiere gedacht wird. Wenn zum Beispiel ein kleiner Steinhaufen angelegt wird, auf dem Echsen sich sonnen und verstecken können, oder wenn an einer Wand ein Insektenhotel befestigt wird. Insektenhotels lassen sich relativ einfach bauen, sehen nett aus und sind halt sehr nützlich. Am Rand von unserem Reitplatz haben sich ganz viele Erdbienen eingenistet. Die sind sehr nützlich, es ist interessant, sie zu beobachten und sie tun dem Menschen überhaupt nichts. Man braucht vor ihnen keine Angst zu haben. Schade, dass die „Woche für junge Umweltschützer“ ausfallen muss. In dieser Woche hätte uns ein Imker mehr über Bienen, auch über wilde Bienen, gezeigt und erzählt. Aber vielleicht habt ihr Interesse und schaut mal im Internet nach. Und haltet beim nächsten Spaziergang die Augen offen, ob ihr wilde Bienen oder Erdhummeln entdeckt.  

Wir wünschen viel Spaß beim Quiz und bei den Specialaufgaben! Immer fleißig üben! Schickt uns gute Ideen, nutzt das schöne Wetter, grüßt den Osterhasen und lasst euch die Eier schmecken!

FROHE OSTERN!!!

Genau betrachtet bedeutet Ostern ja: Das Leben geht weiter!  

Liebe Grüße: Die Vier- und Zweibeiner des Forsthofes  

P.S.: IN dem Video seht ihr schon eine kleine Vorschau auf Newsletter Nummer 5. Nämlich den Bau vom Kalle-Teich und die Vorbereitungen der Storchennestplattform. Also: Freut euch schon auf nächsten Freitag. Da berichten wir ausführlich über diese Neuigkeiten.